Ein wertvolles Schriftmuster der Weimarer Schriftgießerfamilie Walbaum konnte unserer ständig wachsenden Schriftmustersammlung hinzugefügt werden.
Justus Erich Walbaum kam 1803 auf Wunsch des Weimarer Verlegers Bertuch von Goslar nach Weimar. Seine Walbaum-Antiqua-Familie zählt heute zu den bedeutendsten Schriften der Zeit des Klassizismus. Die Schriftgießerei blieb bis in die 1830er-Jahre aktiv und wurde schließlich an den Sohn Theodor Walbaum übergeben. Dieser verbreitete 1836 eine große Probe der erhältlichen Schriften im deutschsprachigen Raum. Doch Theodor starb noch im gleichen Jahr und damit endete der Geschäftsbetrieb in Weimar. Justus Erich Walbaum verkaufte die Materialien der Gießerei in der Folge, insbesondere an das bekannte Leipziger Publikationshaus Brockhaus.
Originalproben der Gießerei Walbaum sind extrem selten. Lediglich die Nationalbibliothek in Leipzig besitzt einige Originaldrucke. Ein Exemplar der Probe von 1836 in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek ist nicht mehr auffindbar. Deshalb freut es uns umso mehr, ein gutes Exemplar der Probe wieder nach Weimar zurückzuholen. Bleischriften der Walbaum-Antiqua sind übrigens bereits seit einigen Jahren in unserer Sammlung.
Die Probe am Grab von Theodor Walbaum auf dem historischen Friedhof Weimar
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